Die Geburt der Welpen

Wenn der Bauch der trächtigen Hündin sich mehr und mehr rundet, kann man sich schon mal die Frage stellen: WIE passen da alle Welpen rein? Die Gebärmutter der Hündin besteht aus zwei Hörnern, in denen die Welpen hübsch hintereinandergreiht liegen, wachsen und sich entwickeln. Nun ist es so, daß die Hörner nicht der Länge nach im Bauch der werdenden Mama liegen - so lang ist nun wirklich kein Hund! - sondern sich falten und winden. Die Welpen liegen - gefühlt - eher kreuz und quer.

Röntgenbild Caya etwa eine Woche vor dem A-Wurf Termin. Man kann die Wirbelsäulen und Schädel der Welpen erahnen.
Röntgenbild Caya etwa eine Woche vor dem A-Wurf Termin. Man kann die Wirbelsäulen und Schädel der Welpen erahnen.
Selbiges Bild mit blau markierter Lage der Welpen. Man findet alle Neune. Sie füllen Caya's ganzen Bauchraum aus.
Selbiges Bild mit blau markierter Lage der Welpen. Man findet alle Neune. Sie füllen Caya's ganzen Bauchraum aus.

Bei der Geburt schiebt sich nun ein Welpe nach dem anderen ans Licht der Welt, und man kann sich vorstellen, daß der letzte Welpe den längsten Weg "nach draußen" hat - und am längsten warten muß, bis er dran ist.

Jede Geburt eines Welpen ist ein großartiges Ereignis und einmalig. Manche Geburten sind allerdings einmaliger.

Zum Beispiel Anton: Anton ist der erste derer vom Elbhügel - die Premiere sozusagen. Dem ersten Welpen eines Wurfes kommt die Aufgabe zu, den Weg - sprich den Geburtskanal - für die Geschwister vorzubereiten. Das ist stets sehr anstrengend für den kleinen Welpen, Anton hat es wunderbar gemeistert. Alles verlief normal.

Bei Adura war einiges besonders: die Fruchtblase war schon geplatzt, als sie noch im Bauch von Caya steckte - nur ihr Schnäuzchen schaute aus der Scheide und sie quäkte auch ordentlich. Allerdings hatte sich auch ihr rechtes Vorderpfötchen mit rausgeschummelt. Wir mußten erst das Beinchen vorsichtig wieder zurückschieben, dann ging alles glatt. Alon war "schuld", der Bursche hatte Adura von hinten 'rausgedrängelt.

Caya lag mit ihren acht A-chen ruhig in der Wurfkiste und wir hatten den Eindruck: das war's! Wir wollten schon zum "Alltag" übergehen als sich - so nach etwa zweieinhalb Stunden - Caya erhob, drehte und - da kam noch ein neunter Welpe! Arthur war von dem langen mühsamen Weg durch Caya's Bauch sehr erschöpft, hat sich aber wieder erholt dank der liebevollen Fürsorge und der nahrhaften Milch von Caya.

So eine Geburt von 7-9 Welpen dauert schon seine Zeit und die Hündin muß auch ab und an in den Garten, um sich zu erleichtern. Es empfiehlt sich - besonders nachts - dringend, die Hündin an der Leine zu führen, sie mit der Taschenlampe zu beobachten und ein Handtuch für den Fall einer "Gartengeburt" parat zu haben. Am 15. Oktober 2020 so gegen 20 Uhr hat sich dies bewährt, denn Connie wollte wohl unbedingt im Dunkeln bei Nieselregen im Garten geboren werden und wurde - im Handtuch eingewickelt - trocken und warm zu ihren Geschwistern in die Wurfkiste gebracht.

Allgemein - so wird gesagt - beginnen Geburten am Abend und dauern dann die halbe Nacht ... darauf verlassen kann man sich allerdings nicht. Cira hatte sich in Vorbereitung auf ihren zweiten Wurf einen Tag vorher ins Welpenzimmer zurückgezogen und dort sehr unruhig die Nacht verbracht. Irgendwann kehrte dann doch Ruhe ein ... ein leises Fiepsen am frühen Morgen: Daggy war geboren, von Cira abgenabelt und sauber geleckt, sichtlich munter und agil. 

Von wegen erst gegen Abend; wenn die Welpen kommen, dann kommen sie.

Diego's Geburt live: die Cira liegt entspannt mit ihren saugenden Welpen in der Wurfkiste, preßt bis der nächste Welpe geboren ist und kümmert sich dann liebevoll um selbigen. Perfekt und für alle unaufgeregt.

Und dann war da noch Digger, der "Raketen-Mann". Normalerweise ist eine Geburt wie in dem Video.  Digger's Geburt begann auf den ersten Blick genauso - nur: daß der Welpe in seiner Fruchthülle aus dem Leib der Mutter schoß und zwanzig bis dreißig Zentimeter weit über das Laken schlitterte. So etwas hatten wir bis dahin noch nicht erlebt.

All diese einmaligeren Geburten gehören zu den normalen Geburten. 

Jede Geburt ist ein Wunder. 

Wenn man dann dieses Wunder - dieses kleine Leben in den Händen hält, dann ist man eins mit der Natur. Was braucht es mehr?

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