Warum gerade ein Dalmatiner?

Die Herkunft des Dalmatiners ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Jugoslawien reklamiert die Rasse für sich - andererseits ist sie aus uralten kynologischen Aufzeichnungen auch als "Bengalische Bracke" oder "Tigerhund" bekannt. Wappenschilder altenglischer Familien um 1500 zeigen bereits typische Dalmatiner, die als elegante Reiter- und Kutschenbegleithunde gehalten wurden. Im Umgang mit Pferden sind sie auch heute noch, ohne darauf dressiert zu sein, äußerst geschickt.

Luxusgeschöpf oder robuster Familienhund?

Das auffallende, elegante Äußere des Dalmatiners wird oft fälschlich mit "Luxus" in Verbindung gebracht. Tatsächlich aber handelt es sich um einen widerstandsfähigen, kräftigen, lauffreudigen, überaus liebenswürdigen Gesellen, der Sauberkeit über alles schätzt, aufmerksam, gelehrig und wachsam ist, eine besonders feine Nase hat - und nicht kläfft! Ein Familienhund par excellence, der auch ohne Garten gehalten werden kann, wenn ihm genügend Bewegung auf Spaziergängen oder neben dem Fahrrad geboten wird - was ja auch den Besitzern recht gut tut.

Was braucht ein Dalmatiner?

Zum Wachhund, der im Freien nächtigt, taugt er nicht. Auch eine Hundehütte freut ihn nicht. Der Dalmatiner ist am glücklichsten in nächster Nähe "seiner" Menschen. Eine Matratze an einem zugfreien Platz im Haus (kein Stein- oder Betonboden, nicht neben der Heizung), ein geräumiger Hundekorb mit Decke oder ein alter, niedriger Sessel, in dem man rundum geborgen ist und trotzdem gut beobachten kann, sind bevorzugte Ruheplätze. (Warnung an penible Schläfer: einmal Dalmatiner im Bett - immer Dalmatiner im Bett!)

Vom ersten Lebensjahr abgesehen, in dem alle Hunde für ihre Entwicklung relativ viel und hochwertiges Futter brauchen, ist auch der Dalmatiner bescheiden: (vollwertiges Trocken- und/oder Naßfutter einer vertrauenswürdigen Marke (Anm. Elbhügeldalmatiner)) Wird er von klein auf an rohes Fleisch vom Rind (Kuttelfleck, Kopffleisch, Herz) vermischt mit Hundeflocken, evtl. Reis, geriebene Karotten oder anderes Gemüse (keine Hülsenfrüchte, keine Zitrusfrüchte, keine Röhren- und Kotelettknochen, keine Süßigkeiten) gewöhnt, muß er nicht extra "bekocht" werden. Die Mengen richten sich nach Konstitution und Körpergewicht. Der Dalmatiner soll muskulös und kräftig sein und nicht etwa dem Windhund ähneln. Bildet sich Rippenspeck, wird man Futter sparen. Zur Gebißpflege gibt man Hundestangerl. Frisches Wasser im Napf soll stets bereitstehen.

Ein "pflegeleichter" Hund

Schuranstalten verdienen am Dalmatiner nichts. Er wird weder kupiert, noch getrimmt, noch geschoren, noch shampooniert! Mit einer speziellen Gumminoppenbürste wird er fallweise zuerst gegen den Strich, danach in Fellrichtung gebürstet. Das ist alles.

Auf ein Reinigungsbad wird im ersten Lebensjahr völlig verzichtet, auch später wird es kaum je nötig sein. Regennasses Fell frottiert man gründlich ab. Macht es dem Hund Spaß, in sauberem Gewässer zu schwimmen, - es gibt Meister in diesem Fach - dann soll er sich nachher im warmen Sonnenschein trockenputzen können. Dalmatiner haaren wie alle Tiere. Sollte jemand partout vernarrt sein in dunkle Pullover, heikle Teppiche und samtene Polstermöbel - wozu gibt es lebensgroße Dalmatiner aus Keramik? Einfach nur zum Abstauben . . .

Rüde oder Hündin?

Etwas zu Unrecht werden mitunter bei der Welpenauswahl Rüden bevorzugt. Man will sich die "Scherereien" mit einer Hündin ersparen. Nun, eine Hündin ist zweimal im Jahr "läufig", ein Rüde das ganze Jahr über, meinen erfahrene Hundehalter. Kastrieren schafft bei beiden Abhilfe. Der Dalmatinerrüde ist etwa 5 cm größer als die Hündin. Das macht an Kraft eine Menge aus, wenn das Frauerl daneben von zierlicher Gestalt und der Hund ein "Damenfreund" ist. "Eine Hündin trägt Freud und Leid mit Dir" versichert eine Hundekennerin über Gemütsunterschiede, "ein Rüde legt Dir sein Herz zu Füßen!"

Gut erzogen heißt beliebt sein

Ausgeglichene Menschen haben ruhige Hunde, schrille Typen formen auch ihre Hunde nach eigenem Temperament, sagen erfahrene Psychologen. Wer mit seinem Hund nicht in die Hundeschule geht, sollte ihn wenigstens einfachen Gehorsam lehren. "Sitz", "Steh", "Platz" und "Hier" sind notwendig, sollen Hund und Herrn nicht dauernd in Gefahr sein oder sich in der Umgebung unbeliebt machen. Wer sich nicht eine "Zugmaschine" heranziehen will, muß "Bei-Fuß-Gehen" fleißig üben. Reichlich Lob, wenn eine Übung gelingt, Konsequenz, wenn's nicht gleich klappt! Eine feste Hand - doch niemals Schläge!

Fragen kostet nichts

Wenn Sie mehr über Dalmatiner wissen oder sich einen anschaffen wollen, kaufen Sie nicht spontan irgendeinen getüpfelten Hund aus einer Auslage, mag er auch noch so sehr an Ihr Herz rühren! Kaufen Sie nicht bei Händlern oder Massenzüchtern. ... Sehen Sie sich bei einem verantwortungsbewußten Züchter um, damit Sie Ihren Entschluß nicht bereuen müssen. Ein guter Züchter wird Ihnen gern auch später noch bei Problemen mit Ihrem Hund helfen.

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e. V. (VDH) berät Sie kostenlos in allen Hundefragen und hilft bei der Suche nach guten Züchtern.

Quelle: Obiger Text ist in leicht geänderter Form einem Informationsfaltblatt des Deutschen Dalmatiner-Clubs von 1920 e.V. entnommen.

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